Georg Heym: Träumerei in Hellblau
Alle Landschaften haben Sich mit Blau gefüllt. Alle Büsche und Bäume des Stromes, Der weit in den Norden schwillt. Blaue Länder der Wolken, Weiße Segel dicht, Die Gestade des Himmels in Fernen Zergehen...
View ArticleGeorg Heym: Der Krieg I
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief. In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt, Und den Mond zerdrückt er in der schwarzen Hand. In den Abendlärm der...
View ArticleGeorg Heym: Umbra vitae
Die Menschen stehen vorwärts in den Straßen Und sehen auf die großen Himmelszeichen, Wo die Kometen mit den Feuernasen Um die gezackten Türme drohend schleichen Und alle Dächer sind voll Sternedeuter,...
View ArticleGeorg Heym: Die Stadt
Sehr weit ist diese Nacht. Und Wolkenschein Zerreißet vor des Mondes Untergang. Und tausend Fenster stehn die Nacht entlang Und blinzeln mit den Lidern, rot und klein. Wie Aderwerk gehn Straßen durch...
View ArticleGeorg Heym: Deine Wimpern, die langen…
An Hildegard K. Deine Wimpern, die langen, Deiner Augen dunkele Wasser, Laß mich tauchen darein, Laß mich zur Tiefe gehn. Steigt der Bergmann zum Schacht Und schwankt seine trübe Lampe Über der Erze...
View ArticleGeorg Heym: Letzte Wache
Wie dunkel sind deine Schläfen. Und deine Hände so schwer. Bist du schon weit von dannen, Und hörst mich nicht mehr. Unter dem flackenden Lichte Bist du so traurig und alt, Und deine Lippen sind...
View ArticleGeorg Heym: Und die Hörner des Sommers verstummten…
Und die Hörner des Sommers verstummten im Tode der Fluren, In das Dunkel flog Wolke auf Wolke dahin. Aber am Rande schrumpften die Wälder verloren, Wie Gefolge der Särge in Trauer vermummt. Laut sang...
View ArticleGeorg Heym: Von toten Städten…
Von toten Städten ist das Land bedecket, Kränze hängt der Efeu von den Zinnen. Und manchmal eine Glocke rufet innen. Und trüber Fluß rundum die Mauer lecket. Im halben Licht, das aus den Wolken...
View ArticleGeorg Heym: Die Sektion
Der Tote lag allein und nackt auf einem Weißen Tisch in dem großen Saal, in dem bedrückenden Weiß, der grausamen Nüchternheit des Operationssaales, in dem noch die Schreie unendlicher Qualen zu zittern...
View ArticleGeorg Heym: Eine Fratze
Unsere Krankheit ist unsere Maske. Unsere Krankheit ist grenzenlose Langeweile. Unsere Krankheit ist wie ein Extrakt aus Faulheit und ewiger Unrast. Unsere Krankheit ist Armut. Unsere Krankheit ist, an...
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